Krisen- und Orientierungstermin
Im Rahmen von max. drei sog. Orientierungsterminen nehmen wir uns Zeit, noch einmal genauer mit Ihnen zu besprechen, welche psychischen Beeinträchtigungen vorliegen und was ihr persönlicher Bedarf im Hinblick auf die weitere Behandlung ist. Gemeinsam mit Ihnen versuchen wir ein genaues Bild ihrer psychischen Erkrankung zu bekommen.
Hierzu führen wir ausführliche Gespräche und wenden bei Bedarf auch diagnostische Fragebögen und Test-Verfahren an. Zusätzlich zu den psychotherapeutischen Gesprächen findet auch immer mindestens ein begleitender Arztkontakt statt, bei welchem medizinische Aspekte Ihrer Erkrankung beurteilt werden und gegebenenfalls eine passende Medikation eingestellt wird.
Nur unter bestimmten Voraussetzungen können wir eine ambulante Anschlussbehandlung gewährleisten. Sollte es notwendig sein, vermitteln wir weiter in die stationäre Behandlung oder vermitteln die Aufnahme in eine unserer Tageskliniken. Auch helfen wir bei der Suche nach einem geeigneten Behandlungsangebot außerhalb des ZIP.
Der erste dieser Termine ist absolut verbindlich! Sollten Sie diesen versäumen, verfallen die Folgetermine. Darüber hinaus können die Therapeuten die Folgetermine in Absprache mit Ihnen absagen, falls für eine Weiterbehandlung keine Indikation bestehen sollte.
Folgende Störungsbilder behandeln wir
Neurospychiatrische Erkrankungen
Psychoonkologische Störungen
Sexuelle Funktionsstörungen
Somatoforme und Psychosomatische Störungsbilder
Psychotherapeutische Einzelgespräche
Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen („seelischen“) Erkrankungen mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren. Psychische Erkrankungen können das Erleben, das Verhalten sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden stark beeinträchtigen und zu hohem Leidensdruck führen. Psychotherapie funktioniert über das persönliche Gespräch. Damit die Therapie erfolgreich wird, ist es wichtig, dass Patient und Therapeut ein gutes “Team“ werden.
Um hilfreich sein zu können, brauchen Therapeutin und der Therapeut detaillierte und ehrliche Informationen über das persönliche Erleben und Verhalten des Patienten, über die daraus entstehenden Schwierigkeiten, Ängste und Sorgen. Für eine wirksame Psychotherapie ist es sehr wichtig, dass Patient und Therapeut gemeinsam konkrete Ziele definieren, an deren Erreichung der Erfolg der Therapie gemessen werden kann.
In dem geschützten Rahmen der therapeutischen Einzelgespräche können das eigene Erleben und Verhalten, sowie Erfahrungen mit anderen Menschen thematisiert, erlebt und überdacht werden. Notwendige Veränderungen können ausprobiert und besprochen werden. Hierfür brauchen Patientinnen und Patienten eine grundlegende Bereitschaft. Psychotherapie kann man als intensive, gemeinsame Arbeit von Therapeut und Patient verstehen. Sie findet in der Regel einmal wöchentlich mit einer Gesprächsdauer von 50 Minuten statt. Zunächst erhalten unsere Patientinnen und Patienten ein l festgelegtes Kontingent von 25 Sitzungen. Bei Bedarf kann die Therapie auf insgesamt 45 Einheiten verlängert werden, die Entscheidung darüber wird in der Regel von dem gesamten Behandlungsteam getroffen.
Stützende Gespräche und begleitende Behandlung
Neben den spezifischen Behandlungs-programmen bieten wir auch die Möglichkeit einer unterstützenden Behandlung sowie die Teilnahme an einem breiten transdiagnostischen Gruppentherapieangebot (u.a. Achtsamkeit, Problemlösen, Soziales Kompetenztraining, Emotionsregulation).
Im Rahmen von Orientierungsgesprächen werden wir mit Ihnen erarbeiten, welche psychischen Probleme vorliegen und was Ihr persönlicher Bedarf für die weitere Behandlung ist. Die Orientierungsphase umfasst drei bis maximal sechs Sitzungen, in denen wir uns ein genaues Bild Ihrer Erkrankung machen und gemeinsam einen Behandlungsplan festlegen.
Unsere Leistung besteht aus einem Komplexangebot, das neben Einzel- und Gruppentherapie auch Ergo- und Physiotherapie, Sozialberatung, Angehörigengespräche, sowie bei Bedarf eine medikamentöse Behandlung beinhaltet.
Auch kann es nötig sein, in regelmäßigen Abständen die Einstellung einer bestehenden Medikation und ihre Wirkung ärztlich zu überprüfen.
Begleitende Behandlung findet in der Regel alle 4 – 6 Wochen statt, manchmal können auch noch größere Abstände zwischen den Gesprächen sinnvoll sein. In regelmäßigen Abständen prüfen die Behandlungsteams, ob weiterhin Bedarf besteht. Die Behandlung umfasst dabei immer sowohl eine psychiatrische als auch psychotherapeutische Intervention. In der Regel soll die Behandlung in unserer Institutsambulanz
Medikamentöse Behandlung
Die Basis aller Behandlungen in der Institutsambulanz ist die fachärztlich-psychiatrische Indikationsstellung zur Behandlung in der PIA und die Aufklärung zu medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten. Sollte eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein, erfolgt diese leitlinienkonform durch Fachärzte für Psychiatrie und Fachärzte für Psychosomatik unter regelmäßiger Kontrolle der Laborparameter und Drug-Monitoring (Messung des Medikamentspiegels im Blut).
Auch wenn keine medikamentöse Behandlung erfolgt, findet mindestens einmal im Quartal ein ärztlicher Kontakt, der sogenannte ärztliche „Quartalstermin“ statt. Sollte dieser nicht wahrgenommen werden, behalten wir uns vor, die Therapie zu beenden, da in diesem Fall die ärztliche Überprüfung der Indikation einer (Weiter-)behandlung in der PIA nicht erfolgt.
Störungsspezifische Angebote
Die PIA bietet zum einen störungsspezifische Angebote und Intensivbehandlungsprogramme, die die störungsspezifischen Konzepte der verschiedenen Stationen der Klinik ergänzen, aber auch Patienten und Patientinnen aus dem ambulanten Rahmen direkt zugänglich sind. Hier werden neben bewährten Standardverfahren der kognitiven Verhaltenstherapie auch mittlerweile gut evidenzbasierte innovative Methoden der dritten Welle der Verhaltenstherapie wie dialektische Verhaltenstherapie, CBASP, Schematherapie, Behavioral Activation, ACT oder metakognitive Therapie eingesetzt und weiter in ihrer Wirksamkeit unter den Realbedingungen einer psychiatrischen Institutsambulanz durch die Zusammenarbeit mit der Universität zu Lübeck evaluiert. Die PIA hat in den letzten Jahren wesentlich zur Implementierung dieser Therapiemethoden in Deutschland beigetragen.
Transdiagnostische Behandlungsangebote
Zum anderen bestehen aber auch transdiagnostische Behandlungsangebote wie beispielsweise ein Gruppentrainingsprogramm zur Sozialen Kompetenz, Angebote zu Achtsamkeit und zur Emotionsregulation, das für alle Patientengruppen zugänglich ist, sowie ergo-, physio- und arbeitstherapeutischen Gruppenangebote oder die Sozialberatung.
Was brauche ich zum ersten Termin?
Krankenkassenkarte
Überweisung vom Hausarzt
Evtl. vorliegende Vorbefunde