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Tagesklinik Niemannsweg

Die im Frühjahr 2011 fertig gestellte und neu eröffnete Tagesklinik am Niemannsweg richtet ihr Angebot an Menschen mit psychischen Erkrankungen, für die eine ambulante Behandlung nicht mehr oder noch nicht ausreichend ist. Die Tagesklinik ermöglicht es den Patientinnen und Patienten, in ihrem persönlichen Umfeld verbleiben und die erarbeiteten Therapieinhalte dort erproben und umsetzen zu können. Patienten, die zuvor vollstationär behandelt wurden, soll der Übergang in den ambulanten Rahmen erleichtert werden. Eine besonders enge Kooperation besteht mit der Kriseninterventionsstation des ZIP.

Die Tagesklinik am Niemannsweg umfasst ein Allgemeinpsychiatrisches Konzept sowie ein Störungsspezifisches Konzept für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und Menschen, die unter den Folgen einer frühen Traumatisierung leiden. Die Tagesklinik soll ein Schutzraum für traumatisierte Patienten sein. Das bedeutet, dass alle Patienten, die in der Tagesklinik aufgenommen werden, ausreichend kontrollfähig sein müssen, um aggressives oder gravierendes grenzüberschreitendes Verhalten vermeiden zu können. Patienten mit Fremdgefährdungspotential werden in der Tagesklinik NICHT aufgenommen.

Stationsleitung

Dr. Claudia Maria Deutschmann

Oberärztin, Fachärztin
Tel.: 0431 500-98190Fax: 98194

Behandlungsteam

Das multiprofessionelle Behandlungsteam besteht aus ärztlichen und psychologischen Therapeuten Pflegekräften, Sozialpädagoginnen, Ergotherapeutinnen, Physiotherapeutin, Yogalehrer.

Anmeldung

Belegungsmanagement

Tel.: 0431 500-98550
E-Mail: belegungsmanagement.zip.kiel@uksh.de

Behandlungsangebot

Wesentliche Grundlage der Arbeit in der Tagesklinik ist die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach M. Linehan. Entsprechend richtet sich die therapeutische Grundhaltung nach Prinzipien der Dialektik aus. Zusätzlich kommen schematherapeutische Elemente zur Anwendung. Das Therapiekonzept ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet, d.h. dass Verhaltensanalysen, Selbstbeobachtungsbögen, Hausaufgaben und Übungssituationen wesentliche Therapieelemente im tagesklinischen Ablauf sind.

Das multimodale Therapieangebot in der Tagesklinik besteht aus

  • Achtsamen Essen

  • Achtsamen Essen

  • Alltagspraktischem Training

  • Außenaktivitätsgruppe

  • Commitment-Gruppe

  • DBT-Fertigkeitentraining-Gruppen

  • DBT-Grundlagen-Gruppe

  • Einzeltherapie- und Bezugstherapeutengesprächen

  • Gruppe Ausdruckszentriertes Gestalten

  • Individueller Einzelberatung durch den Sozialpädagogischen Fachdienst

  • Körperskill-Gruppe

  • Morgen- und Tagesabschluss-Runden mit Achtsamkeitsübungen

  • NADA Ohrakupunktur

  • Offenes Atelier

  • Physiotherapie-Gruppe

  • PME (Progressive Muskelentspannung nach Jakobsen)

  • Projektgruppe

  • Psychoedukativer Basisgruppe für Borderline-Patienten

  • Psychoedukativer Gruppe

  • Ressourcenorientierter Ergotherapie

  • Sozialem Kompetenztraining

  • Sozialpädagogischer Info-Gruppe

  • Themenzentrierter Gruppe

  • Yoga

  • ZERA (Zusammenhang Erkrankung Reahabilitation und Arbeit)-Gruppe

Therapie-Inhalte und -Ziele

  • Psychiatrische Diagnostik

  • Erarbeitung eines Krankheits- bzw. Störungsmodells

  • Psychoedukation

  • Medikamentöse Einstellung

  • Tagesstrukturierung

  • Erarbeitung von Fähigkeiten zur Stressbewältigung

  • Verbesserung von Fähigkeiten im Umgang mit Gefühlen

  • Verbesserung von Fertigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich

  • Verbesserung eines achtsamen Umgangs mit sich selbst und der Umgebung

  • Verbesserung von Selbstwahrnehmung, Selbstfürsorge und Selbstwert

  • Vorbereitung zur Taumatherapie (z. B. Narrative Expositionstherapie, NET)

  • Vermeidung vollstationäter Aufnahmen

  • Re-Intergration in den ambulanten psychosozialen persönlichen Rahmen

  • Vorbereitung der ambulanten Weiterbehandlung

Die Dauer der Tagesklinischen Behandlung ist auf 4-8 Wochen ausgelegt.

Räumlichkeiten

Der Neubau der im Frühjahr 2011 eröffneten Tagesklinik am Niemannsweg hat 26 Behandlungsplätze. Den Patienten stehen auf 2 Etagen 2 großzügige Aufenthalts- und Speiseräume mit Balkon, bzw. Terrasse sowie 2 geräumige Küchen und 4 Ruheräume zur Verfügung. Im Untergeschoss liegen in günstiger Hanglage mit großen Fensterfronten und Terrasse Räumlichkeiten für die Kunst- und Ergotherapie sowie ein weiterer Raum für körpertherapeutische und gruppentherapeutische Behandlungsangebote. Die Tagesklinik am Niemannsweg ist in ansprechender Lage auf dem grünen ZIP-Gelände nahe der Kieler Förde, dem Düsternbrooker Gehölz und den beliebten Einkaufszentren Blücherplatz (Markttage) und Holtenauer Straße lokalisiert.

Zuweiser - Aufnahmemodalitäten

Für die Aufnahme in der Tagesklinik müssen grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Es besteht keine akute Suizidalität, der letzte Suizidversuch muss mindestens 2 Wochen zurückliegen.

  • Es besteht kein Fremdgefährdungspotential.

  • Es bestehen keine Abhängigkeitserkrankung und kein regelmäßiger Konsum von Drogen, Alkohol, Benzodiazepinen oder nicht verordneten Medikamenten (negatives Drogenscreening bei Aufnahme!)

  • Der Patient muss einen festen Wohnsitz in Kiel (bzw. naher Umgebung von Kiel) haben.

  • Es bestehen keine Demenz oder andere schwere kognitive Einschränkungen.

  • Der Patient ist zur regelmäßigen Teilnahme am Tagesklinischen Behandlungsangebot täglich von 8:00 bis 16:30 bereit und in der Lage und kann sich in den Abendstunden und am Wochenende alleine verwalten.

  • Der Patient kann sich in ein tagesklinisches Gruppensetting integrieren und ist in der Lage, sich an Regeln und Absprachen zu halten.

Die Aufnahme erfolgt nach telefonischer Anmeldung durch niedergelassene Psychiater oder Psychotherapeuten nach Warteliste oder (- ebenfalls nach Warteliste -) nach hausinterner Anmeldung per Anmeldebogen durch die Ärzte und Psychologen des ZIP.

Bei Aufnahme ist ein Einweisungsschein erforderlich. Die Kosten der Behandlung werden von den Krankenkassen übernommen.

Weiterbehandlung

Die Weiterbehandlung der Patienten erfolgt durch niedergelassene Psychiater, Nervenärzte und Psychotherapeuten in Kiel und Umgebung. Die Patienten werden unterstützt und motiviert, sich rechtzeitig um einen ambulanten Weiterbehandlungsplatz zu kümmern. Einige Patienten können im Ambulanzzentrum des ZIP weiterbetreut werden, z.B. in der Borderline-Spezialambulanz des ZIP, sofern hier Kapazitäten vorhanden sind.