Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs ist für die Betroffen und ihre Bezugspersonenoft sehr beeinträchtigend bezüglich ihrer Lebensqualität.
Ein Leitsymptom der Borderline-Störung ist eine stark erhöhte Anspannung als Resultat einer gestörten Emotionsregulation. Die meisten Menschen haben mal einen "schlechten Tag", fühlen sich angespannt oder gereizt. In der Regel bewältigen wir derartige Phasen rasch, die Gefühle lassen sich regulieren und verlieren nach kurzer Zeit an Intensität.
Bei Menschen mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ ist diese Regulation nur schwer möglich. Die Gefühle treten oft sehr stark, langanhaltend und unkontrollierbar auf, oft können die Betroffenen Emotionen nicht gut benennen, erleben eher eine massiven inneren Druck, der schwer erträglich ist. Im zwischenmenschlichen Bereich kommt es dadurch häufig zu Konflikten oder Beziehungsabbrüchen. Durch dysfunktionale Verhaltensweisen, wie Selbstverletzungen, Risikoverhalten oder Substanzkonsum versuchen Betroffene nicht selten, ihre Schwierigkeiten kurzfristig aushaltbar zu machen, geraten darüber aber in einen Teufelskreis, der in der Regel zu einer Verfestigung der Symptomatik führt.
Die Störung hat in der Regel sowohl biografische als auch biologische Ursachen. Die Patienten unterscheiden sich in der jeweiligen Kombination von Symptomen und ihrer unterschiedlich starken Ausprägung. Die Diagnose ist nicht einfach zu stellen und bedarf einer ausführlichen fachärztlichen oder fachpsychologischen Einschätzung und Diagnostik. Häufig bestehen zusätzlich weitere psychische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder Suchterkrankungen.
Durch Psychotherapie lässt sich die Prognose der Erkrankung günstig beeinflussen. Insbesondere die DBT ist ein wissenschaftlich anerkanntes Behandlungsverfahren für Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ.