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Depression

Dass Kinder mal traurig sind ist nichts Ungewöhnliches. Dass Jugendliche Gefühlsschwankungen haben oder eine "Null Bock"-Haltung an den Tag legen, gehört zu der normalen Pubertät dazu. Von einer Depression spricht man erst, wenn ein Kind oder ein Jugendlicher sich über längere Zeit  so schlecht fühlt, dass sich der Alltag stark verändert. Sie oder er möchte seine Freunde nicht mehr treffen, gibt seine Interessen auf, kann nicht schlafen bzw. schläft deutlich zu viel, isst entweder sehr viel oder sehr wenig, grübelt ständig, ist reizbar oder denkt sogar daran, sich das Leben zu nehmen. Auch verschiedene Ängste und Selbstverletzungen können vorkommen. Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch fast alles überfordert. Der Schulbesuch wird schwieriger zu bewältigen, die ganze Familie kann belastet sein und Eltern fühlen sich oft hilflos und überfordert und glauben, ihre Kinder nicht mehr zu verstehen. Von vielen Jugendlichen mit einer Depression bekommen die Gleichaltrigen nichts mehr mit, weil sie sich zurückgezogen haben. Während eine milde Depression durch kleinere Veränderungen und Hilfestellungen bewältigt und überwunden werden kann, sollte man bei einer stärkeren Ausprägung Hilfe durch Fachleute in Anspruch nehmen. Wichtige Eckpunkte in der Behandlung sind einerseits eine vorübergehende Entlastung (zum Beispiel auch von der Schule durch verkürzten Unterricht), andererseits sollten schrittweise vor allem positive Aktivitäten wieder in Angriff genommen werden. Gespräche sind wichtig und hilfreich, es scheint aber auch in vielen Fällen hilfreich, Therapien einzusetzen, die die Körperwahrnehmung schulen und verbessern können. Weil eine Depression vielschichtig ist und mehrere Lebensbereiche betrifft, wirken bei der Behandlung ÄrztInnen, PsychologInnen, GesundheitspflegerInnen, ErgotherapeutInnen und SozialarbeiterInnen mit den Kindern und Jugendlichen, den Eltern und - wenn sinnvoll und gewünscht- auch mit der Schule und der Jugendhilfe zusammen.