Essen, Ernährung und Figur sind für viele Jugendliche zentrale Themen. Die Magersucht (Anorexia nervosa) und die Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) sind die häufigsten Essstörungen im Jugendalter. Im Fokus steht das Gewicht bzw. die große Angst, "zu dick" zu sein. Sie haben z. T. dramatische psychosoziale und körperliche Folgen und können chronisch (selten sogar tödlich) verlaufen. Oftmals beginnen Essstörungen schleichend, zum Beispiel nach einer Diät oder einer Durchfallerkrankung. Hinweise auf eine Essstörung sind zum Beispiel starker Gewichtsverlust, das Weglassen kalorienhaltiger Speisen und wiederholte Diskussionen um das Essen in der Familie. Oftmals kommt es durch die Unterernährung zu Mangelerscheinungen, wie ein Ausbleiben der Periode bei Mädchen oder ein allgemeines Schwächegefühl. Auch Schlafstörungen können durch eine Essstörung entstehen. Häufig ziehen sich Jugendliche mit einer Essstörung aus ihren Freundschaftskontakten zurück und hören mit ihren Freizeitaktivitäten auf. Andere zeigen einen übermäßigen Bewegungsdrang. In vielen Fällen ist die Konzentrationsfähigkeit und schulische Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Interessanterweise haben viele betroffene Jugendliche ein falsches Körperbild und empfinden sich als zu dick.
Je früher eine Essstörung erkannt werden kann, desto besser sind die Behandlungschancen. Die Behandlung erfolgt ganzheitlich durch verschiedene Berufsgruppen (multiprofessionell). In der frühen Phase der Behandlung und bei starkem Untergewicht stehen zunächst die medizinischen Maßnahmen zur zügigen Gewichtssteigerung und Physiotherapie im Vordergrund. Im weiteren Verlauf zielt die Behandlung durch ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und GesundheitspflegerInnen darauf ab, den betroffenen Jugendlichen und ihren Angehörigen auf verschiedenen Ebenen zu einer Normalisierung des Essverhaltens in dem jeweiligen Lebenskontext zu verhelfen. In einigen Fällen ist eine begleitende medikamentöse Behandlung sinnvoll.
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