Kinder und Jugendliche, die Zeuge oder Opfer von psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt, Unfällen, Naturkatastrophen, lebensbedrohlichen Erkrankungen oder anderen schwerwiegenden Ereignissen geworden sind, stehen oftmals unter massivem Stress. Während Jugendliche darauf mit Schlafproblemen, Reizbarkeit und Angst reagieren, fallen Eltern bei jüngeren Kindern Rückzug, Stimmungsschwankungen, apathische Zustände oder auch plötzliche aggressive Verhaltensweisen auf. Weitere Hinweise auf eine Traumatisierung sind häufiges Wiedererleben durch Träume oder bei Kindern in Form von Spielen, gesteigerter innere Unruhe und Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, Vernachlässigung von Hobbys und Freundschaftskontakten, Schlafstörungen, Entwicklungsrückschritte (erneutes Einnässen nach Trockenheit, sprachliche Auffälligkeiten), Wahrnehmung körperlicher Symptome ohne medizinische Erklärung wie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen. Für die Kinder und Jugendlichen und ihre Angehörigen ist es hilfreich, nach einem solchen Ereignis frühzeitig Hilfe und Unterstützung zu erhalten, um die Erlebnisse gesund verarbeiten zu können.
In einigen Fällen kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Dabei handelt es sich um eine schwere Störung und eine langfristige und intensive Behandlung ist notwendig. Für eine intensive Behandlung sind sichere und konstante Rahmenbedingungen notwendig. Dafür ist es mitunter ratsam, Unterstützung von der Jugendhilfe oder anderen Netzwerkpartnern anzunehmen. Bei der PTBS liegt das Hauptproblem darin, dass die traumatischen Erlebnisse nicht geordnet und bewusst in der Erinnerung der Betroffenen abgespeichert werden, weil sich das Gehirn in einem Ausnahmezustand befindet. Deswegen verursachen die schmerzhaften Erinnerungen auch später ein Chaos aus Erinnerungen und Gefühlen im Gehirn, das durch kleine unbedeutend erscheinende Hinweisreize im Alltag ("Trigger") immer wieder neu ausgelöst werden kann. Die psychotherapeutische Behandlung besteht zum Großteil darin, die Erlebnisse bewusster und damit sicherer zu verarbeiten (Narrative Expositionstherapie für Kinder, kidNET).
Unsere Behandlungsangebote: