ZIP Zwangsstörung Therapie_AdobeStock © Photographee.eu_Banner_1240x400

Zwangsstörungen

Kinder und auch Jugendliche brauchen und entwickeln viele Rituale, die sie im Alltag begleiten. Gerade, wenn um uns herum vieles im Leben "drunter und drüber" geht, kann es Sicherheit geben, wenn man die Dinge, die man selbst in der Hand hat, in guter Ordnung hält. Das ist richtig und völlig normal. Manchmal können diese Rituale aber für betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familien aufreibend und belastend sein, weil sie viel Zeit und Energie kosten, den Kopf blockieren und sich immer mehr im Alltag festsetzen. Dann sprechen wir von Zwängen, also Gedanken und Handlungen, die ausgeführt werden müssen, weil sie ansonsten bei den Kindern oder Jugendlichen Angst, Unruhezustände oder Aggressivität auslösen. Die häufigsten Zwangshandlungen sind Waschen, Säubern, Wiederholen, Kontrollieren und Berühren. Die gängigsten Zwangsgedanken drehen sich um die Themen Beschmutzung, Katastrophen und Symmetrie. In vielen Fällen halten Kinder und Jugendliche ihre Zwänge geheim, weil sie erst gar nicht wissen, dass es Zwänge sind und sie denken die Gedanken und Handlungen seien richtig so. Wenn sie als Zwänge erkannt werden, neigen Kinder und Jugendliche dazu, sie zu verheimlichen, weil sie oft auch Scham Auslösen (z.B. merkwürdige Rituale oder Gedanken an sexuelle Dinge). Oft werden auch Familienmitglieder in die Zwangswelt mit eingebunden und die Eltern sind diejenigen, die als erstes damit anfangen, Hilfe zu suchen. In der Behandlung werden die Kinder und Jugendlichen stabilisiert und lernen mehr und mehr, ohne die Zwänge auszukommen und sich trotzdem gut und sicher zu fühlen. Bei frühzeitiger Behandlung sind die Heilungschancen gut.